Alice doesn`t live here anymore

24.09.2017

Wer war Alice?


 Alice kam mit 10 Wochen in unsere Familie, die damals noch aus mehreren Katzen, unserem Hund Gino und uns bestand. Sie war von Beginn an ein aufgeweckter Wirbelwind. Wiff und lernbegierig, von allem und jedem begeistert. Gino war ihr Held. Sie war sein Mädchen.

Sie schickte ihren schwarzen Ritter immer wieder mal die Kartoffel aus dem Feuer holen und ab und an auch in (kleinere) Verderben.

Sie konnte tanzen, zaubern, tricksen, alles lernen. Das Leben machte ihr Spaß und in einigen Momenten wie Gewitter und Silvester auch Angst. Sie war eine Sonne, eine zähe kleine Kämpferin. Sie luchste allen alles ab, machte, dass mir Leckerlis immer aus der Tasche und genau ihr vor die Nase fielen...sie wusste wie es mir ging. Immer und zu jeder Zeit. Sie war mein Spiegel.

Wir gaben ihr den Namen Alice weil zeitgleich auch Seraphin, ein weißes Kaninchen bei uns einzog. Alice und ihr weißer Hase. Sie konnte gut mit allen anderen Tieren. Katzen waren ihre besten Kumpels, jedes Getier wurde von ihr behütet und bewacht und auch mal gemaßregelt wenn notwendig.

Immer ein bisschen zu schnell, immer ein bisschen zu vorlaut hat sie versucht meine Intentionen schon zu erahnen bevor sie mir überhaupt bewusst waren..."lass ich mach das schon für dich" hat sie gesagt und sich auf den Weg gemacht.

Wie lange habe ich trainiert ihr das Schreien abzugewöhnen wenn es auf Ausflug ging oder einfach nur zum Gassi gehen die Straße runter. Sie japste, sprang im Kreis, wusste nie wohin mit ihrer überschäumenden Erwartungsfreude.

Wirklich selig war sie wenn wir zusammen saßen bei den Schafen. Als wär sie eine von ihnen. Alice war es auch, die am Heimweg von Kärnten unserem Schaf Annelie Trost spendete. Das weiße Schaf hatte lebenslang eine ganz
besondere Beziehung zu ihr.

Alice machte alles mit, jeden noch so unsinnigen Trick fand sie wunderbar. Sie schlüpfte in Mausmasken, spielte Tischlein deck dich und begleitete mich zu einem Bauchtanzauftritt im Stadttheater. Sie war wohl auch einer der ersten Treibballhunde überhaupt die es  in Österreich gab.

Sie rettete Vögel und Mäuse vor unseren Katzen, brachte sie mir unversehrt für erste Hilfe Maßnahmen. Sie schlief eng an mich gekuschelt und tröstete mich unendlich als Gino starb. Wir litten gemeinsam und trauerten sehr´, ich um einen guten, sie um ihren besten Freund.

Als wenig später ihre Lieblingskatze von einem Ausflug nicht mehr heim kehrte, war mir als wäre in Alice etwas verloren gegangen. Die Unbefangenheit und Freude wich einer immer größer werdenden Angst die plötzlich viele Dinge betraf. Sie wirkte allein mitten in einem Rudel aus Hunden und Menschen. Ein gemeinsamer Urlaub sollte uns und ihr helfen wieder zurück zu finden.

Eine Woche am Meer, gemeinsam.

Danke Alice für alles was du warst. Heute weiß ich wie gerne ich dich wieder vor Freude japsen hören würde. Wie sehr wir unser gemeinsames Tanzen geliebt haben und unser Tricksen draußen bei den Spaziergängen. Wie sehr ich es mochte wenn du mich mit deinen vor Begeisterung strahlenden Augen angeblickt hat, immer nach mehr fragend.

Nichts konnte dich aufhalten. Keine Arthrosen, kein kaputter Zahn, du hast immer so getan als wär`s nur halb so schlimm. Ich dachte wir tricksen noch wenn du ein alter Hund bist. Langsamer halt . Ich habe nie geglaubt, dass du so jung gehen wirst. Aber mir war bewusst, das Pendel der Liebe schwingt. Und das Gegengewicht hier war nicht stark genug, dich zu halten.


Andrea Wiesner, PowerPets, 2405 Bad Deutsch Altenburg, Kaiser Konstantingasse 11
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